I

Dieser Text erzählt den Anfang einer Geschichte, die in den Siebziger Jahren anzusiedeln ist, als es noch keine CD-Player gab, aber auch noch keine Immunschwächeerkrankung, die, unter anderem, durch sexuelle Handlungen übertragbar war.
Joyce.tic

Der Supermarkt war erstaunlich leer, was sich nicht auf die ausgestellten Waren, sondern auf die Kunden bezog.
Ohne das übliche Gedränge über mich ergehen lassen zu müssen, war es mir gelungen zwei Einkaufswagen zu beladen, an der Kasse nur ganz kurz anzustehen und beide unangefochten zu meinem Auto zu transportieren.
Der Kofferraum hatte keine Probleme, die vier Bierkästen, den Pappkarton mit der harten Droge, bestehend aus Weinbrand, Gin, Pernot und Campari, aufzunehmen. Zwei Kisten Cola und drei Kartons Orangensaft fanden auf der hinteren Sitzbank Platz.
Chips, Salzstangen und Ähnliches hatte Ralf schon besorgt, um dessen Geburtstag es bei diesem Großeinkauf ging. Ich verschwendete vermutlich keinen Gedanken daran, dass ich die schweren Zutaten besorgte und er die leichten.
Normalerweise hätte ich ja mit dem Einkauf nichts zu tun gehabt, aber da ich ihm schon für die Fete mein Appartement zur Verfügung stellte, so meinte Ralf, konnte ich ihm ja auch noch den Gefallen des Getränkebeschaffens tun, um seiner ewigen Dankbarkeit versichert zu sein. Ich setzte mich hinter das Holzlenkrad, drehte den Zündschlüssel und trat das Gaspedal zur Hälfte nieder.
Nur leise war der Motor zu hören, als ich den Wählhebel des Powerglidegetriebes in die Stellung -D- für drive brachte, was zu einem leisen Geräusch, dem Heulen der Bremsbänder, führte.
Langsam glitt der Wagen aus der Parklücke, indem ich demonstrativ, obwohl mir mit Sicherheit niemand zusah, mit dem kleinen Finger das Lenkrad aus besagtem Holz bewegte.
Es war immer wieder faszinierend, zu erleben, wie es vielen Leuten gelang, immer wieder Schwierigkeiten mit dem Parkplatzmanövrieren zu bekommen, wenn es darum ging, in eine relativ enge Lücke zu fahren.
Der Weg zu dem Haus in dem ich wohnte war nicht sonderlich weit, aber doch zu weit, um bei einem vergleichbaren Einkauf auf ein bewährtes Auto verzichten zu können, obgleich ich mich nicht erinnern konnte, jemals zu Fuß zu diesem Supermarkt gegangen zu sein.
Das Gebäude, in dem ich wohnte, Haus wäre wahrhaftig untertrieben gewesen, war erst ein Jahr alt und verfügte über etwa achtzig Appartements, die jeweils von ein oder zwei Personen bewohnt wurden.
Die Miete war zwar relativ hoch, doch konnte man froh sein, auf dem äußerst beschränkten Wohnungsmarkt, überhaupt eine geeignete Unterkunft zu finden. Außerdem wurde in diesem modernen Wohngebäude so einiges geboten, was man nicht zum normalen Wohnen rechnen konnte. Immerhin war die jederzeit mögliche Benutzung des Swimmingpools und der Gebrauch der Waschmaschinen im Keller in der Miete enthalten.
Ich umfuhr einen Pfosten, der den Fußweg, der vom Parkplatz zum Wohngerät führte, auf die Benutzung durch Fußgänger beschränken sollte, was mich aber in Anbetracht des stark beladenen Coupés, nicht im Geringsten störte.
Ich war gerade mit dem Beladen des hauseigenen Aufzuges beschäftigt, den ich für den anderweitigen Gebrauch blockiert hatte, als ich hinter mir eine Frauenstimme hörte, die ich nicht sofort einzuordnen vermochte, die mir aber trotzdem bekannt vorkam. Sie sprach mich auf eine äußerst differenzierte Weise an, einer Mischung aus freundlichem Singsang und polemischer Zurechtweisung, wie man sie nur durch disziplinierte Übung zustande bringt, oder die einem angeboren sein muss.
"Na, das haben wir gern', der ganze Weg ist blockiert und den Aufzug kann man auch nicht benutzen, weil du dich vor körperlichen Ertüchtigungen drücken willst!"
Sie lachte!
Ich stellte den Kasten Bier in den Aufzug und sah mich um.
"Ich habe nur auf dich gewartet, um dir die Möglichkeit der körperlichen Ertüchtigung zu verschaffen, weil ich mir dachte, du wärest froh, einem armen geplagten Spediteur für Saufwaren bei seiner schweren Arbeit zu helfen!"
Ich kannte nicht einmal ihren Namen, was allerdings verzeihlich war, wenn man bedachte, wie selten sie mir bisher über den Weg gelaufen war.
"Oh, das ist keine körperliche Ertüchtigung, sondern die Unterstützung eines staatlich legitimierten Dealers! Willst du das alles alleine trinken?"
"Nein! Du könntest mir dabei helfen!"
"Du meinst beim Trinken dieser Drogen?"
"Na klar, du brauchst nur morgen Abend im Appartement zweihundertsiebenundzwanzig zu erscheinen, denn da wohne ich!"
"Hast du etwa Geburtstag oder so etwas?"
"Nein, mein Freund Ralf hat Geburtstag, aber weil er mit Harald zusammenwohnt und sie sich nicht mehr so gut verstehen, will er bei mit feiern."
"Und du hast hinterher ein chaotisches Appartement, mit Scherben und allen möglichen Flecken auf dem Boden und an den Wänden!"
"Schon möglich, so was lässt sich ja auch nicht immer vermeiden."
"Is' ja spitze, so einen Freund wünscht sich wohl jeder! Aber meinst du das mit morgen Abend ernst?"
"Ja, obwohl heute erster April ist, aber es ist nicht meine Schuld, dass Ralf ausgerechnet morgen Geburtstag hat."
"In Ordnung, ich bin dann so gegen neun da weil ich vorher... Sag' 'mal, hat denn dein Freund Ralf nichts dagegen, wenn ich komme?"
"Was sollte er dagegen haben, in meinem Appartement?"
"Gut, ich komme, dann bis morgen!"
"Alles klar, mach's gut!"
Sie drehte sich um und verschwand in Richtung Fahrradkeller.
Guter Laune holte ich die letzten Sachen aus dem Wagen, schloss ihn ab und fuhr mit dem Aufzug in das Stockwerk, in dem sich das Appartement mit der Nummer zweihundertsiebenundzwanzig befand.
Sie war jung, höchstens fünfundzwanzig, aber wahrscheinlich noch jünger. Es war nun schon das dritte Mal gewesen, dass ich mit ihr gesprochen hatte.
Einmal hatte ich sie und ihre Freundin, deren Namen ich auch nicht kannte, im Pool getroffen, wobei sich ein spontanes Wasserballspiel ergeben hatte.
Ralf und ich waren mit zwei Bekannten schwimmen gegangen, Gregor und Jutta. Natürlich war es Gregors Idee, dieses Wasserballspiel und er war es auch, der die beiden Mädchen, die wir nicht kannten, mit in das Spiel einbezog. Und wenn ich so im Nachhinein darüber nachdachte, war er es auch, der die beiden Mannschaften einteilte.
Er bildete mit den beiden Mädchen die eine Mannschaft, wogegen Ralf und ich mit Jutta die andere Mannschaft bildeten.
Bei diesem Spiel hatte unsere Mannschaft allerdings nicht die geringste Chance, weil es letztendlich auf ein Spiel zwischen Jutta und den Mädchen herauslief, denn Gregor beschränkte seine Teilnahme darauf, Ralf und mich festzuhalten.
Wir hatten keine Möglichkeit freizukommen, weil Gregor die unangenehme Eigenschaft hatte, immer siegen zu wollen und wenn ihm unsere Gegenwehr zu arg wurde, griff er zu dem unangenehmen Mittel, uns unterzutauchen.
Ralf und ich stellten nach dieser Erfahrung die Gegenwehr ein, weil wir beide erstens nicht untergetaucht werden wollten und zweitens unsere Freundschaft zu Gregor und Jutta nicht gefährden wollten.
Ich muss schon zugeben, dass meine Freundschaft zu Gregor nicht von Jedermann zu verstehen ist, war er doch schrecklich dominant, aber alles in allem überwogen doch seine positiven Eigenschaften, was machte es da, dass er Ralf und mir an Körperkraft weit überlegen war und dass er keine Skrupel hatte, diese körperliche Überlegenheit zu nutzen? Jedenfalls sind Ralf und ich nie wieder mit Gregor in den Pool gegangen.
Ich fragte mich immer wieder, wie Jutta Gregors Dominanz zu kompensieren vermochte. Allerdings nahm ich an, dass Gregor irgendwelche sexuellen Besonderheiten bevorzugte, die ihm scheinbar nur Jutta zu bieten vermochte, anders konnte ich mir ihre Position in seinem Leben nicht erklären.
Jedenfalls boten sich im Rahmen dieses Spiels immer wieder kurze Gelegenheiten, Jutta und die Mädchen zu berühren, gab es doch bei diesem Spiel keine Regeln. Doch überwog doch der körperliche Kontakt zu Gregor und Ralf, der mir keine großen Freuden bereitete.
Froh war ich allerdings über die Tatsache, dass Gregor den Kinderschuhen schon lange entwachsen war und er keine Vorliebe fürs Eierkneifen hatte. Außerdem war Gregor mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließlich heterosexuell veranlagt, was unsere Position auch noch besserte.
Die andere Begegnung mit dem fröhlichen namenlosen Mädchen hatte auf einer Fete bei Martin stattgefunden, auf der ich mit ihr und ihrer Freundin gesprochen hatte; belangloses Zeug, aber sie waren mir äußerst sympathisch gewesen.
Bei dieser Fete hatte es sich ergeben, dass Gregor, der immer nach außerehelicher sexueller Bestätigung suchte, mit einer Frau verschwunden war. Uns allen war klar, dass er erst am nächsten Tag wieder auftauchen würde, egal ob er bei der Frau zum Zuge kommen würde oder nicht, denn er bevorzugte den Sieg. Mir waren Fälle bekannt, in denen die Frauen dann doch nicht wollten, bei denen er dann auch brav auf dem Sofa geschlafen hatte, um den Eindruck zu vermitteln, er könne auch diese Frau in seine Liste aufnehmen.
Eine Liste musste er führen, auch wenn er es immer bestritt. Einen anderen Sinn als die Selbstbestätigung konnte ich mir bei seinem Handeln nicht vorstellen, wobei ich nicht glaubte, dass sein Gedächtnis ausreichte, um sich seine ganzen Eskapaden zu merken.
Nachdem Gregor nun verschwunden war, interessierte sich Ralf alsbald für Jutta, die wie so oft, in Rachestimmung war.
Natürlich führte das zu Schwierigkeiten, weil Ralf sein Appartement mit Harald teilte. Allerdings hätte er sicherlich auch sein Appartement mit Jutta aufsuchen können, wenn er nicht selber erheblich zu seinem Konflikt mit Harald beigetragen hätte. Harald hatte den Vorschlag gemacht, wenn einer der beiden ungestört bleiben wolle, brauche er nur einen Streifen Tesafilm vor das Schloss zu kleben, um damit dem anderen zu signalisieren, dass seine Anwesenheit unerwünscht oder überflüssig sei. Ralf hatte das Abkommen kategorisch abgelehnt, weil er die Befürchtung hatte, dann nur noch in Ausnahmefällen sein Appartement bewohnen zu können, er hatte eben die Potenz seines Mitbewohners überschätzt.
Nun aber war es auch ihm, Ralf verwehrt, sein Appartement in sexueller Hinsicht zu benutzen, was ihn auf die Idee brachte, mir zuzuflüstern, er brauche meinen Schlüssel und das dazugehörende Appartement, wodurch sich die Schwierigkeit für mich ergab, eine Schlafstelle zu finden. Eigentlich hätte ich ja auch in Ralfs Bett schlafen können, was Ralf allerdings peinlich gewesen wäre, weil Harald überall erzählt hätte, warum ich nicht mein Bett benutzen konnte.
Aber das wäre mir auch egal gewesen, wenn ich nicht ein längeres Gespräch mit Ulrike gehabt hätte.
Also gab ich Ralf meinen Schlüssel und wünschte ihm viel Erfolg und wandte mich an meine Gesprächspartnerin.
"Du, Ulrike, ich hab da ein kleines Problem! Der Ralf will heute sein Glück bei Jutta versuchen, in meinem Appartement. Kann ich wohl völlig unverbindlich bei dir schlafen? Ich verspreche dir auch, dich nicht anzurühren!"
Sie lachte mich an.
"Du versprichst mir, mich nicht anzurühren, wenn ich nicht will?!"
"Du glaubst mir doch, wenn ich behaupte, ich würde dich nicht anrühren, oder?"
"Was soll das denn heißen, würde es dir sehr schwer fallen, mich anzurühren?"
Nun durfte ich keinen Fehler machen.
"Selbstverständlich würde es mir schwer fallen, dich nicht anzurühren, aber wie könnte es mir Freude machen, mit dir etwas zu tun, was dir keine Freude bereiten würde, es mit mir zu tun?"
"Ich verstehe!"
Sie erzählte mir von ihrem Freund, der als Freiwilliger bei der Bundeswehr diene und der ihr sehr fehlen würde, obwohl sie sehr viel von ihm erzählte, konnte ich mir kein Bild von diesem Soldaten machen, weil er irgendwie profillos wirkte, obwohl er den ganzen Abend über, einem Damoklesschwert nicht unähnlich, über uns schwebte.
Wenn eine Frau einen ganzen Abend von nichts anderem zu berichten wusste, als von ihrem Freund, würde sie dann...
Wir würden ja sehen.
Ich begann diesen Typen zu beneiden.
Wie konnte er sich freiwillig zur Bundeswehr begeben, wenn er wusste, was er für Ulrike bedeutete?
Wenn er wusste, was er Ulrike bedeutete!
Sie fand ihren Trost bei mir, der sich in vorsichtigem Streicheln und zärtlichen Küssen ausdrückte. Mehr wollte Ulrike nicht zulassen und mehr wollte ich auch nicht von ihr verlangen, obwohl es mir nicht schwer gefallen wäre...
Als es dann immer später wurde, landeten wir dann doch in ihrer Wohnung, um zu schlafen, denn wir hatten beide einen arbeitsreichen Tag vor uns.
Beide krochen wir unter die Decke, jeweils mit einem Slip bekleidet und ich hatte mir Mühe gegeben, nicht zu sehr auf ihre niedlichen Brüste zu achten, die klein und fest in den Raum ragten.
Sie lag in meinem Arm und wir fühlten uns beide geborgen.
Irgendwann ratterte ihr Wecker.
Wir blieben nebeneinander liegen und sagten nichts.
Wie gesagt, an diesem Abend, oder besser gesagt, am Abend davor hatte ich das Mädchen und seine Freundin auch getroffen und mit ihr gesprochen, ansonsten hatten wir uns immer nur im Vorbeigehen
begrüßen können, was ich aber bald zu ändern gedachte.
Vielleicht würde sich auf Ralfs Geburtstagsfeier eine Gelegenheit ergeben, sie näher kennenzulernen.
Ich ging in Gedanken die Liste der erwarteten Besucher durch.
Ich war mir nicht sicher, ob auch Ulrike dabei sein würde und fragte mich, ob es wieder zu einem Erlebnis wie vor wenigen Tagen kommen würde.
Diese relativ asexuelle Episode mit Ulrike hatte mir einige nicht zu unterschätzende Erkenntnisse gebracht. Eigentlich konnte ich mich kaum daran erinnern, neben einer Frau geschlafen zu haben, ohne dass es zu sexuellen Handlungen gekommen war.
Was war bei Ulrike anders gewesen?
Ich war, rein sexuell betrachtet, ein so passiver Typ, dass es immer wieder vorgekommen war, dass die Frauen die Initiative ergriffen hatten, ja ergreifen mussten, denn eines kann ich mit Sicherheit behaupten, ich habe noch nie etwas mit einer Frau getan, was sie nicht auch gewollt hatte.
Vielleicht!
Vielleicht wäre ich auch zu einer bahnbrechenden Erkenntnis gekommen, wenn es nicht an der Tür geklingelt hätte.
Ich bekam Besuch!
Ralf!
"Ralf! Du? Ist es schon so spät?"
"Na klar, hast du geratzt?"
Er schob sich an mir vorbei.
"Hast du alles besorgt?"
"Ja, alles! Deine Gäste können anrücken! Übrigens habe ich die Kleine eingeladen, mit der wir im Pool Wasserball gespielt haben.
"Welche, die eine oder die andere? Ist ja auch egal, sind ja beide ganz nett!"
Er öffnete die Kühlschranktür.
"Der ist ja voll, bis zum Platzen!"
"Ich habe dich noch gar nicht gefragt, ob du neulich erfolgreich warst, bei Jutta. Immerhin habe ich ein Recht, zu erfahren was du in meinem Appartement getrieben hast. Du verstehst, von wegen Flair und so! Schließlich wäre mein Appartement ein möglicher Tatort gewesen!"
"Hast du irgendwelche neuen Flecken auf dem Laken entdeckt? Nein? Dann werden wohl auch keine neuen dazugekommen sein!"
"Warum bist du so gereizt? Meinst du Gregor könnte sauer reagieren?"
"Wie könnte Gregor sauer sein, bei seinem Lebenswandel?"
"Du weißt, dass er zu den merkwürdigsten Reaktionen neigt, die sowieso keiner verstehen kann!"
"Schon, aber Jutta hat sich bei mir nur ausgesprochen, sie war gar nicht fähig, mit mir zu vögeln!"
"Kannst du den Sex eigentlich nur auf Begriffe wie Vögeln, Poppen und Ficken reduzieren?"
"Du weißt, dass ich den Sex schon lange entmystifiziert habe und ihn nur mit Frauen betreibe, weil ich nicht bereit bin, es ganz sein zu lassen. Kannst du dir vorstellen, dass dir eine Frau jemals einen runterholen kann, wie du selbst, oder ein anderer Mann? So lange ich zwei gesunde Hände habe, kommt mir keine Frau ins Haus!"
"Amen! Komm sag' schon, was ist los, was hat dich so fertig gemacht? War wieder was in dieser Scheißbehörde?"
Er setzte sich hin.
"Ja!"
"Dann erzähl schon! Und scheiß auf deine Schweigepflicht!"
"Na gut, ich werde dir die Geschichte erzählen!
Vor ein paar Tagen kam da so ein junges Mädchen ins Jugendamt sechzehn Jahre alt, gut entwickelt und völlig verzweifelt.
Ihre Eltern waren die Ursache! Ihre Schulfreundinnen hatten sie nach langem Hin und Her dazu überredet, zum Jugendamt zu gehen, was nur in sofern ein Fehler war, als der Amtsleiter gerade aus dem Urlaub wieder da war.
Also, sie hatte einen Freund, achtzehn Jahre alt und die große Liebe. Als ihre Eltern davon erfuhren, haben sie ihr den Umgang mit ihm und ihm das Haus verboten. Sie wollte sich umbringen, woraufhin sie von ihrem Vater verdroschen wurde, dass sie Krankenhausreif gewesen wäre, wenn ihre Eltern sie zu einem Arzt gebracht hätten. Sie kam also zum Amt und erzählte uns diese Geschichte.
Ich wollte ihr gerade sagen, dass ich sie zu einem Kakao einladen wolle, als auch schon der Dienststellenleiter hereingeschneit kam und den Fall an sich riss."
Ralf hatte Tränen in den Augen, als er weitererzählte.
"Dieses Arschloch von Dienststellenleiter ist dann sofort mit ihr zu ihren Eltern gefahren und hat ihnen gesagt, dass sie besser auf sie aufpassen sollen und dass er sie ansonsten in ein Heim schaffen könne.
Heute morgen hat das Krankenhaus angerufen. Der Vater hat sie halb tot geschlagen, nachdem dieser Behördenarsch gegangen war, woraufhin sie die ganze Apotheke ihrer Mutter leergegessen hat.
Im Krankenhaus haben sie es nicht geschafft!"
"So ein verdammtes Arschloch! Weiß er es schon?"
Ralf nickte.
"Er hat gesagt, dass er bei dem nächsten Fall dieser Art direkt das Erziehungsheim einschalten wird."
"Das darf doch nicht wahr sein! Und so ein Aschloch ist Leiter des Jugendamtes? Der hätte sicher auch Freude an einer Arbeit im KZ, so ein verdammtes Schwein!"
Ralf schwieg.
Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir diese Angelegenheit nicht nahe gegangen wäre, zumal schon einige andere Fälle ähnlich negative Emotionen in mir hervorgerufen hatten.
"Was kann man gegen so ein ignorantes Schwein unternehmen? He, Ralf! Das kann man doch nicht auf sich beruhen lassen, da muss man doch was unternehmen! So einem bornierten Arschloch muss doch das Handwerk gelegt werden!"
"Du weißt, was für Konsequenzen für mich auftreten, wenn ich meine Schweigepflicht verletze. Dann könnte ich in deinem unseriösen Handel einsteigen!"
"Du weißt genau, dass mein Handel in dieser Branche am wenigsten unseriös ist!"
"Ja, aber wenn ich mit diesen Vorgängen in die Öffentlichkeit
gehen würde, könntest du mich in deinem Geschäft einstellen, weil man mir dann nämlich mein Diplom und alles Mögliche entziehen würde!"
"Das fehlte auch noch, ein Sozialarbeiter im Gebrauchtwagenhandel!"
"Da wärst du nicht der erste! Trotzdem treibt mich mein Gewissen dazu, etwas gegen diesen Motherfucker unternehmen zu wollen!"
"Was könnten wir denn tun, ohne dass es negative Sanktionen für dich gibt?"
"Man merkt, dass du 'mal Sozialwissenschaften studiert hast!"
"Vielleicht einer der Gründe für meine Seriosität!"
"Vielleicht sollten wir zum Instrument der berühmten Gerüchteküche greifen!"
"Nicht schlecht, damit hat meine Konkurrenz auch schon gearbeitet, bis ich sie davon überzeugt hatte, dass es besser ist, mit mir zusammen, als gegen mich vorzugehen!"
"Immerhin müsst ihr euch gegen die Vertragshändler durchsetzen!"
"Das geht immer nur über den Preis!"
"Wir können aber dem städtischen Jugendamt nicht über den Preis beikommen!"
"Wir haben aber bereits einen Agenten, nämlich dich eingeschleust!"
"Wo willst du überall einen Agenten einschleusen, wenn du dir die ganze geballte gesellschaftliche Scheiße ansiehst!?"
"Hör auf mit Gesellschaft! Solange wir nicht massiv gegen solche Sachen vorgehen, sind wir genauso Gesellschaft, wie die Leute, gegen die wir den Klassenkampf führen zu müssen glauben!"
"Scheißklassenkampf!"
"Alles ist Kampf!"
"Ja, geh doch freiwillig zur Bundeswehr, wie dieser Typ von dieser Ulrike! Da wirst du wenigstens auf einen aussichtslosen Kampf vorbereitet!"
"Ich ziehe da lieber den ebenso aussichtslosen Kampf gegen die alles beherrschende Bundeswehr vor...
Ralf stand auf, ging auf und ab, um sich plötzlich zu mir umzudrehen.
"Was soll das heißen, wie der Typ von Ulrike? Hast du etwa irgendwelche - vielleicht sogar ernsthafte - Absichten?"
"Habe ich jemals ernsthafte Absichten gehabt?"
"Vielleicht solltest du dir ein stabiles Suspensorium besorgen, so ein Tritt in die Eier kann verdammt weh tun!"
"Glaubst du, Ulrike wäre so doof, ihrem Nahkampfexperten zu erzählen, was sie in seiner selbstverschuldeten Abwesenheit treibt, oder nicht treibt?"
"Vielleicht sollten wir uns morgen Abend etwas mehr um Jutta kümmern!"
"Vielleicht sollte sich Gregor `mal mehr um Jutta kümmern?"
"Hör auf, du kennst ihn doch, du weißt doch, dass er immer wieder versuchen muss, mit anderen Frauen zu bumsen, um sich selbst Bestätigung zu verschaffen!"
"Oder um sich Selbstbestätigung zu verschaffen!"
"Was ist da der Unterschied!?"
Sprunghaft, wie er war, ging Ralf nun auf die Tür zu, um zu gehen.
"Ralf!"
Er blieb stehen.
"Ralf, ich habe da ein Auto, das dir gehört und das du verkaufen willst!"
"Ach! Und von wem hab' ich es gekauft? Was ist das überhaupt für eine Kiste und wo Kann ich mir sie ansehen, um nicht total blöd dazustehen?"
"Auf der Garderobe liegt ein Zettel, du kannst ihn mitnehmen!"
Er nahm den Zettel wortlos an sich und ging.
Ralf tauchte oft unerwartet auf, um dann wieder unerwartet zu verschwinden. Ich glaube, es war seine Art einem Magengeschwür vorzubeugen.
Ralf kam und ging wann er wollte, er brauchte mich als emotionalen Mülleimer, was mir aber nichts ausmachte.
Ich machte es mir bequem und griff nach dem Buch, das ich gerade las. Innerhalb weniger Sekunden glitt ich in die fesselnde Handlung, die über einen sehr großen Identifikationsfaktor verfügte, weil die atomare Bedrohung, in das Innere des Menschen übertragen wurde. Ein SF-Roman, den jeder lesen konnte, der sich nicht für SF interessierte. Er hieß An Archie und war von einem deutschen Autor geschrieben worden, was aber keinen negativen Einfluss auf seine Lesbarkeit hatte. Udo Müller-Christian, so hieß der Autor, hatte es geschafft, politisch brisantes Material in einen erdachten Rahmen zu extrapolieren, ohne dabei eine Botschaft für den potenziellen Leser zu vergessen.
Ich las, bis ich durch das Klingeln des Telephons gestört wurde.


*




Was hatte uns die sexuelle Revolution gebracht?

An jedem Kiosk prangten uns unbekleidete Frauenkörper entgegen, in Film- und Fernsehen hatte man die allgemeine Prüderie zum Teil drastisch reduziert, es gab Leute, die waren tatsächlich fähig, über sexuelle Belange zu reden und, aber das war bei Weitem das Wichtigste, die Zahl der Vergewaltigungen hatte abgenommen!





Mein Tonbandgerät, Spulenbandmaschine AKAI GX-63O D, drehte unentwegt seine Spulen, während aus den Boxen dezent, aber gut hörbar, Melancholy man von Moody Blues auf mich eindrang.
Ich war der Erste.
Kunststück, ich wohnte ja auch hier.
Ich machte mir Gedanken, wer alles kommen würde und ob einige unbekannte Gesichter dabeisein würden. Eigentlich musste Ralf der erste sein, eigentlich hätte er schon längst dasein müssen.
Hatte er auch alle Leute informiert, dass sein Geburtstag bei mir gefeiert würde?
Nicht mein Problem!
Ich überzeugte mich davon, dass das Band mit der aktuellen Musik bereitlag, die Ralfs Gäste wohl hören wollten und überlegte noch, ob ich sicherheitshalber den Plattenspieler lahmlegen sollte, um somit zu verhindern, dass Platten durch unvorsichtige Benutzung zerkratzt werden würden, ganz zu schweigen, was Beschädigungen des Moving-Coll-Systems anging. Ich war mit Sicherheit nicht pingelig, aber wenn man bedachte, wie schnell man im angetrunkenen Zustand eine Schallplatte ruinieren konnte, so glaube ich waren meine Bedenken berechtigt.
Ich mixte mir einen Pernot-Cola und ging auf den Balkon.
Eigentlich hielt ich mich für cool, konnte aber doch nicht leugnen, in einem gewissen Maße nervös zu sein, aus welchem Grunde auch immer. Vielleicht hatte es etwas mit meinen Soll- Muss-und Kann-Erwartenshaltungen zu tun.
Ich musste grinsen, meine Vergangenheit, im Rahmen von Soziologie, Psychologie und Pädagogik, konnte ich wohl nicht ablegen, wollte ich auch nicht. Allerdings war ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich die Psychologie nicht mehr brauchte, weil sich meine Persönlichkeit so weit gefestigt hatte, dass ich auf keine Jugendsekten und Gurugemeinschaften mehr hereinfallen konnte, ganz zu schweigen von den etablierten Institutionen zur Volksverdummung, den Kirchen des Christentums.
Ich brauchte mich nicht mehr selbst zu psychologisieren, ich brauchte aber auch keine Psychologie mehr, um andere Menschen und die diversen Gründe für ihr Handeln verstehen und beurteilen zu können. Bei mir hatte sich der Grund, Psychologie und Sozialwissenschaften zu studieren erübrigt.
Ich war frei.
Ich hatte mich gerade dazu durchgerungen, den Tonarm vom Plattenspieler zu entfernen, um ihn im hintersten Winkel eines Schrankes zu verbergen, als es an der Tür läutete. Man konnte am unterschiedlichen Ton erkennen, ob es an der Korridortür oder unten an der Haustür läutete, wobei für den letzteren Fall noch eine Gegensprechanlage zur Verfügung stand.
Ich nahm noch einen Schluck Pernot-Cola zu mir, um mich dann auf den Weg zu machen, um die Tür zu öffnen.
Jutta und Gregor standen vor der Tür.
Jutta lachte, während Gregor sich an mir vorbeischob.
"Wir sind sicher die ersten!"
"Richtig Jutta, aber gerade darum werdet ihr es vielleicht auch bis zum Schluss aushalten, du weißt ja, die letzten werden die ersten sein!"
"Demnach wärest du dazu verurteilt, noch länger zu bleiben als wir, was dir eventuell schwer fallen könnte, wenn man an den katastrophalen Zustand denkt, den dein Appartement in den nächsten Stunden annehmen wird."
Das war schon die zweite negative Prognose in den letzten vierundzwanzig Stunden bezüglich des späteren Zustandes meines Appartements.
"Du weißt doch, Jutta, dass Klaus nicht nein sagen kann!"
"Ich habe sicher meine Gründe, so etwas für Ralf zu tun!"
"Was gibt's denn so zu trinken?"
"Da musst du dich schon selbst bedienen und Jutta kannst du auch sofort versorgen!"
Jutta lachte mich an.
"Ich hätte gedacht, Ralf wäre schon da."
"Ja, ich verstehe auch nicht, warum er noch nicht hier ist, normalerweise hätte ich angenommen, dass er schon einige Stunden vorher gekommen wäre, aber vielleicht ist ihm etwas dazwischen gekommen, oder er ist eingeschlafen!"
"Eingeschlafen! Dem werde ich helfen!"
Mit dem Glas in der Hand verließ Gregor mein Appartement.
Ich musste lachen, als hätte jemand einen ungeheuer guten Witz zum Besten gegeben.
"Klaus!"
Jutta stieß mich an.
"Was hast du? Willst du mir nicht auch Gelegenheit geben, so zu lachen?"
"Doch, aber ich muss erst `mal wieder richtig zu Atem kommen.
Kennst du die Scheibe Terra Titanic von Peter Schilling?
Da kommt eine Stelle vor, die sich auf den Kapitän der Titanic bezieht, der völlig bedenkenlos viel zu schnell fahren ließ.
Ich versuchte zu singen.
"Souverän, füllt der Kapitän das Whiskyglas in der Hand bis zum Rand!"
Ich begann wieder zu lachen und Jutta bezog die Sache mit dem Glas nun auf Gregor, der ja eine natürliche Führernatur war und fiel in mein Gelächter ein.
"Die Ratten verlassen das sinkende Schiff, doch der Käpt'n im Smoking beachtet sie nicht, mit dem Glas in der Hand und die Flut löscht das Licht!"
"Meinst du mit den Ratten mich, bezogen auf Gregors Lebenswandel? Da muss ich dich enttäuschen, ich kann ihn nicht verlassen, ich hänge zu sehr an ihm, ich brauche ihn, ob du es glaubst oder nicht. Das ist sicher schwer zu verstehen, aber so und nicht anders ist es!"
"Doch, ich verstehe!"
Ich ging zu Plattenspieler um die Scheibe von Peter Schilling aufzulegen, denn er konnte sicher besser singen als ich.
"Warum kommt Gregor eigentlich immer zu dir zurück, Jutta?"
"Ich weiß es nicht, vielleicht weiß er, dass er meiner sicher sein kann, oder er empfindet irgend etwas für mich."
"Bumst du denn oft genug mit ihm?"
"Sicher, so oft er will, dass kann es nicht sein!"
"Vielleicht doch, denn es kommt nicht nur auf die Häufigkeit des Bumsens an, sondern auf die Resonanz des jeweiligen Bumspartners, also auf deine Resonanz kommt es an, dass kann sogar bis zur dargestellten Ekstase führen. Je stärker deine Resonanz, desto mehr Mühe wird sich Gregor geben und desto weniger wird er auf die Suche gehen!"
Sofort musste ich, mitteilsam wie ich war, meine neu gewonnenen Erkenntnisse verbreiten, obwohl es nicht richtig sein konnte, ein solches Wissen einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren, weil...
"Auf welche Suche?"
"Wahrscheinlich auf die Suche nach der absoluten sexuellen Erfüllung! Ingrid, nein, du kennst Ingrid nicht, jedenfalls hält sie das einträchtige Bumsen für die absolute Kommunikation und ich muss mich ihrer Meinung anschließen!"
"Aber ich kann doch nicht von einem Tag zum anderen zur Schauspielerin werden, im Bett!"
Wie konnte solch bahnbrechende Erkenntnisse so profan abtun? Irgendwie schien nicht begreifen zu wollen, um was es hier wirklich ging.
"Warum nicht, wenn es nur für eine kurze Zeit ist? Vielleicht wird Gregor dann ganz anders zu dir sein und du wirst nach einiger Zeit nicht mehr die Ekstase spielen müssen. Außerdem sollst du nicht von einem Tag zum anderen einen anderen Menschen spielen, sondern nur deine Begeisterung beim Bumsen steigern, kontinuierlich steigern, was zwangsläufig dazu führt, dass Gregor sich mehr Mühe geben wird, was dir wieder zugute kommt. Ein umgekehrter Circulus vitiosus!"
"Ich weiß nicht!"
"Doch, eine Frau hat beim Bumsen die absolute Macht über den Mann. Ich bin der Meinung, dass eine Frau wirklich und immer alles machen kann, was sie will und dass sie immer und zu jeder Zeit das sexuelle Empfinden des Mannes steuern kann. Wenn du dezent stöhnst, ohne einen Grund dafür zu haben, wird Gregor sich mehr Mühe geben und wenn er gerade etwas tut, was dir gefällt, brauchst du nur deine Geräusche vernehmlich zu steigern, wenn er etwas tut, was dir nicht so gut gefällt, wirst du eben leiser und wenn du merkst, dass er bald spritzen wird, musst du ihn festhalten, dass er sich nicht weiterbewegen kann. Du hast die Macht in der Nacht!"
"Das hört sich alles so einfach an, wenn du das sagst!"
"Ist es auch, du kannst es ja `mal mit Ralf ausprobieren, vielleicht fällt es dir leichter bei einem Mann, dessen Reaktionen du genauer beobachten musst, du kannst ja üben!"
"Ich übe lieber mit dir!"
Bevor ich dazu etwas sagen konnte, wurde an der Wohnungstür Sturm geklingelt.
"Das kann nur Gregor sein!"
Ich öffnete die Tür.
Gregor schob Ralf vor sich her.
"Ich war eingeschlafen! Hoffentlich bleibe ich heute Abend lange genug fit!"
"Hoffentlich!"
Stimmte ihm Jutta zu und an mich gewandt.
"Circulus vitiosus?"
Ich musste lachen.
Gregor, der noch in der Tür stand, drehte sich um.
"Hereinspaziert, ihr kommt gerade richtig!"
Der Sturm auf meine Bude begann.
Die meisten Leute, die innerhalb der nächsten halben Stunde hereingeschneit kamen, kannte ich nicht, es waren Ralfs Gäste.
Trotzdem gibt es so einige Leute, die ich aus den verschiedensten Gründen erwähnen muss, weil sie bereits vorgekommen sind, oder noch vorkommen werden, in dieser Geschichte.
Ulrike kam und, was mich erstaunte, sie hatte ihren Thomas mitgebracht.
'Denn er ist Bundeswehrsoldat, ein toller Typ und hat sein Vaterland...'
Mit diesem Thomas habe ich keine zwei Worte gewechselt, wozu auch?
Hätte ich ihm sagen sollen, dass ich seiner Ulrike einige wichtige Erkenntnisse über die weibliche Sexualität verdankte?
Ulrike benahm sich wie immer, nur hatte ich manchmal den Eindruck... aber ich konnte mich auch irren.
Na ja die Einbildung!
Irgendwie war ich nicht gut drauf, was solche Kollektivbesäufnisse betraf, aber ich wollte mich auch nicht einfach so verdrücken, weil ich doch ein wenig auf meine Wertgegenstände aufpassen wollte oder musste.
Ich stellte mir die Frage, welche dieser Leute meine Freunde und Bekannten wären, wenn sie nicht Ralfs Freunde und Bekannten wären.
Blöde Frage!
Konnte aber nicht am Alkohol liegen!
Das regelmäßige öffnen der Tür überließ ich Ralf, denn was sollten die Menschen mit mir anfangen, das heißt, die Geschenke hätte ich auch entgegennehmen können.
Gegen neun, die Fete kam so langsam auf Touren, die Leute begannen ihre Hemmungen abzulegen, vier Gläser waren zu Bruch gegangen, aber die gehörten sowieso Ralf, stand ich auf dem Balkon und schüttete Bier auf die Blumen, als ich einen Geruch wahrnahm, den ich mit einer bestimmten Frau in Verbindung brachte.
"Ingrid, ich dachte, du wärest in Frankfurt!"
"Du alter Geruchsfetischist! Du gehörst zu den wenigen Leuten, die trotz des gleichen Parfums riechen können, um welche Frau es sich handelt!"
"Aber nur, wenn es sich um dich handelt!"
Ich drehte mich um.
"Du hast dich verändert..."
"Seit unserer letzten absoluten Kommunikation!"
Ihre Stimme bekam einen erotischen Klang.
"Du bist eine Meisterin der Zunge!"
Womit ich die verbale Kommunikation meinte.
Sie lachte und öffnete meinen Reißverschluss.
"Du bist der einzige Mann, den ich kenne, mit dem man immer dann bumsen kann, wenn man bumsen will!"
"Du kannst ja auch bumsen, wenn du willst!"
Sie hatte ihn gefunden.
"Ich will auch bumsen, jetzt!"
"Jetzt, sofort?"
"Meinst du, ich würde aus Frankfurt kommen, um Ralfs Geburtstag zu feiern?"
"Warum nicht?"
"Warum nicht auch?"
"Warum nicht auch?"
"Siehst du, dein kleiner Freund will auch!"
Auf dem Balkon war es dunkel.
"Der fühlt sich in der Dunkelheit sicher!"
"Im Pool!"
Sie drehte sich um und ging.
Ich verpackte meinen Penis wieder und wartete einige Minuten.
Im Pool würden wir wirklich ungestört sein, die meisten Leute waren ja in meinem Appartement.
Niemandem schien aufzufallen, dass ich das Getümmel verließ und dabei nicht vergaß, zwei Handtücher mitzunehmen.
Ich nahm die Treppe und hörte bis in den Keller den Krach von Ralfs Fete. Die Umkleideräume waren alle dunkel, ich konnte allerdings erkennen, dass ein flackernder Schimmer über die Wellen der Wasserfläche irrte.
Ich entkleidete mich und ging langsam auf das Wasser zu.
Die Halle war dunkel, der Schimmer auf dem Wasser stammte von den vier Scheinwerfern, die unter der Wasserfläche angebracht waren und so oft defekt waren. Ingrid hatte den Schalter gefunden und alle vier Scheinwerfer waren intakt.
Ich fand sie, auf dem Wasser liegend, ihr Körper wurde von den Wellen und den Lichtstrahlen des unter ihr befindlichen Scheinwerfers umspielt.
Die Bewegung des Wassers zeigte mir ein Zerrbild Ingrids das ständig wechselte.
Schnell hatte ich mich entkleidet und meine Sachen in der Nähe von Ingrids Kleidung abgelegt.
Ich ließ mich ins Wasser gleiten und schwamm auf sie zu. Das Wasser war angenehm warm.
Ingrid lag auf dem Rücken, hatte die Arme ausgebreitet und hielt sich mit den Händen am Beckenrand fest.
Sie streckte mir die Beine entgegen.
Ich schwamm genau auf sie zu.
Wir küssten uns, wie bei einem ersten Mal.
Eine halbe Stunde später sagte sie zu mir.
"Es kommt mir so vor, als wenn du ziemlich lange enthaltsam gelebt hättest, hast du noch nicht einmal Zeit gehabt!?"
"Wieso?"
Brachte ich hervor.
Sie lachte nur und winkte ab.
Sie legte sich auf mich und rieb ihren Körper an meinem.
"Eines ist jedenfalls sicher Ingrid, wenn ich es mit dir getrieben habe, kann ich danach eine sehr lange Zeit enthaltsam leben!"
"Oh, ich hatte eigentlich vor, wieder mit dir auf die Fete zu gehen und vielleicht noch 'mal auf dem Balkon..."
Sie machte eine eindeutige Bewegung mit ihrer Zunge in der Wange.
Bei mir regte sich nichts, nicht so kurz danach!
"Ich dachte, du hättest diese Geschichten nicht für realistisch gehalten, wie sie über Marlene Dietrich und Jerry Hall erzählt werden!?"
Sie lachte kurz auf.
"Ich bin diesbezüglich auch eine Genießerin, ich genieße diese Macht über die Lust, wenn du verstehst was ich meine. In Frankfurt kenne ich noch keinen, bei dem ich mich 'mal so richtig gehen lassen könnte!? Du kannst dir so etwas wahrscheinlich nicht vorstellen, weil du bei sexuellen Handlungen immer der körperlich überlegene bleibst, es sei denn, man würde dich ans Bettgestell fesseln. Fühlen zu können, wie er unter deinem Wirken zu einem zuckenden willenlosen Etwas wird und wenn du aufhörst, was dann, dann stürzt er sich vergewaltigenderweise auf dich!"
"Und was ist, wenn ich mich während deiner Abwesenheit meine Meinung bezüglich der menschlichen Vermehrung geändert habe?"
Sie lachte.
"Du? Du würdest deine nicht ändern, nicht so schnell und so radikal, das glaube ich nicht, du würdest nie mit einer Frau ins Bett gehen, von der du nicht ganz genau weißt, dass sie die Pille oder ein IUP benutzt! Dir traue ich sogar zu, notfalls einen Pariser zu benutzen, wenn du dir nicht sicher wärest."
"Du hast recht, so gründlich kann man seine Meinung nicht in wenigen Monaten ändern. - Aber auch das ist nicht sicher!"
Sie dachte nach.
"Du kennst meine Bumsphilosophie! Doch habe ich in der letzten Zeit erhebliche Abstriche machen müssen. Ich habe mich in Frankfurt mit keinem Mann ins Bett getraut. Ich habe es immer nur selbst gemacht oder bin mit Frauen, aber äußerst selten, in die Kiste gestiegen, bei denen ich sicher sein konnte, dass sie keinen Mann anrühren würden, weil sie so lesbisch waren, dass sie noch nicht einmal ein männliches Haustier akzeptiert hätten. Du bist übrigens fast so gut wie eine Frau, aber andererseits besser, weil ich bei dir psychisch besser mitspielen kann!"
"Ingrid, wir kennen uns jetzt ja wohl schon eine halbe Ewigkeit, immerhin haben wir schon früh angefangen, uns richtig kennenzulernen, aber wir würden uns, glaube ich, nicht mehr so gut verstehen, wenn wir es so regelmäßig zusammen treiben würden, wie es allgemein üblich ist."
"Für mich ist es am Schönsten, wenn ich mich beim Sex auch auf mich konzentrieren kann, ohne dabei dauernd darauf achten zu müssen was dem anderen gefällt. Ich glaube davon haben wir beide mehr! Oder?"
"Ich habe vor einigen Tagen bei einer Frau übernachtet, weil Ralf mein Appartement brauchte."
"Der Ärmste, wollte er mal wieder über seinen Schatten springen?"
"Ja, in seinem Appartement kann er ja nicht, weil er Angst hat, dass er dann von Harald zu oft ausgesperrt werden könnte!"
"Harald und Ralf! Immer noch das gleiche Spiel, vielleicht sollte ich ihnen vorschlagen schwul zu werden!"
"Vielleicht!"
"Aber du wolltest mit was erzählen!"
"Ach so, ja ist nicht so wichtig, mir ist gerade etwas wichtigeres eingefallen!"
"Und das wäre?"
"Ich wollte meinen Plattenspieler sabotieren, um zu verhindern, dass irgend jemand im besoffenen Zustand etwas kaputt macht."
"Oh, dann müssen wir schnell hoch und nachsehen, ob es nicht schon zu spät ist! Vielleicht finden wir ja diese Nacht noch eine Gelegenheit, vielleicht auf dem Balkon..."
Sie glitt von mir herab und ins Wasser.
Ich folgte ihr.
Wir durchquerten den Pool, um zu unseren Sachen zu gelangen.
Ingrid war dankbar, dass ich keine Handtücher vergessen hatte.
"Du wirst es nicht glauben, aber ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, hierher zurückzukehren, obwohl Frankfurt mir wesentlich mehr gibt, Flair und so, aber hier kenne ich mehr Leute und, ich kenne sie besser, kannst du das verstehen?"
"Ja, hier glaubst du zu wissen, mit wem du bumsen kannst, wenn du bumsen willst, ohne vorher oder nachher viel Kommunikation betreiben zu müssen!"
"Stimmt, eigentlich will ich mit manchen Leuten nur Bumsen und mit anderen nur reden!"
Sie reichte mir das nasse Handtuch, drehte sich um und ging.
Ich folgte ihr und war nachdenklich.
Nein, eine richtige Beziehung hatte ich mir schon seit Jahren nicht mehr geleistet, aber nun - ich ertappte mich dabei, wenn ich mit Frauen zusammen war, immer an eine andere zu denken, an eine ganz bestimmte andere, was bei mir, so weit ich wusste, noch nie vorher vorgekommen war. Eigentlich kam mir dieser besondere Umstand erst auf dem Weg vom Pool zu meiner Bude so richtig zu Bewußtsein. Ja, als ich bei Ulrike war hatte ich auch schon an sie gedacht, und jetzt bei Ingrid war es trotz der außerordentlichen sexuellen Stimulation auch nicht anders gewesen, dabei kannte ich noch nicht einmal ihren Namen, wusste nur, dass sie in diesem Hause wohnte, nicht womit sie sich ihr Geld beschaffte, wusste eigentlich nichts, nur, dass ich zu oft an sie dachte.
Harald kam mir auf dem Flur entgegengetorkelt. Er fiel mir um den Hals, weil er keine andere Möglichkeit mehr hatte, auf den Beinen zu bleiben.
"Hier - bis - du! - Kom - misch! Ma - Ma - Marone - Marine, Scheiße - Marina, Ja Marina ha-ha-hat schon nach dir gefragt!"
"Marina? Wer ist Marina?"
"Na, du hast sie doch eingeladen! Toll, wie ich wieder reden kann Scheißallkohohol!"
Er lachte, ließ mich los und torkelte weiter.
Vielleicht war er gar nicht so besoffen, wie er tat?
Aber was für einen Grund sollte er haben...
So, Marina! Ich hatte mir überhaupt keine Gedanken über ihren Namen gemacht, sondern nur registriert, dass ich ihn nicht kannte.
Marina hieß sie also, gut.
Zügigen Schrittes ging ich weiter.
Marina, Marina Marina, du bist ja die Schönste für mich!
Ralfs Fete hatte sich inzwischen von meinem Appartement auf den angrenzenden Flur ausgedehnt, entsprechend laut hatte man die Musik eingestellt. Ich hörte die Scheibe Santa Esmeralda von Leroy Gomez aus meinen Boxen schallen.
Santa Esmerlda?
Santa Esmeralda hatte ich neunzehnhundertsiebenundsiebzig gekauft.
Ich beschleunigte meine Schritte.
Die Leute auf dem Flur ließen mich nach einigem Widerstand in meine Bude, denn sie wollten wissen, ob ich auch eingeladen war.
Im Flur, vor der Garderobe, es handelte sich um den kleinen Korridor meines Appartements, gewahrte ich Marina, deren Namen ich erst gerade von Harald erfahren hatte.
Sie sah auf, erkannte mich und lächelte.
Ich kämpfte mich durch die umstehenden, um zu ihr zu gelangen.
"Du hast ja gar nichts zu trinken! Was kann ich dir besorgen?"
"Was kannst du mir empfehlen?"
"Alles, nur kein Bier!"
"Hast du Campari?"
"Was sonst? Mit O-Saft?"
Sie nickte.
Ich ging und mixte die Drinks.
Als ich mich umdrehte, um mit den beiden Campari-Orange zu Marina zu gehen, stand sie direkt hinter mir.
"Danke!"
"Bist du schon lange hier?"
"Was heißt hier lange, ich dachte ja, dich hier anzutreffen!"
"Jetzt hast du mich getroffen. Sollen wir uns irgendwo in der Nähe des Plattenspielers einen Platz zum Sitzen suchen?"
"Ich habe übrigens den Plattenspieler bedient, ich dachte, es sei besser, wenn ich es mache, als wenn ein Besoffener mit dem Tonarm herumhobelt!"
"Danke, wahrscheinlich hast du das Moving-Coll-System gerettet."
"Kann schon sein. Wo hast du denn den Moving-Coll-Vorverstärker?"
"Der ist im Hauptverstärker integriert, alle Verstärker in einem."
Sie nickte.
Wir setzten uns direkt vor dem Plattenspieler auf den Boden, auf den pflegeleichten braunen Teppichboden.
"Das sind aber ziemlich komische Leute, die du in deinem Apartement feiern lässt, ich hatte dich eigentlich ganz anders eingeschätzt."
"Wieso anders?"
"Na, die Leute, die sich hier vollaufen lassen passen gar nicht zu dir - aber es ist ja auch nicht dein Geburtstag, sondern der von diesem Ralf! Trotzdem finde ich es komisch, dass du solche Leute erträgst, die deine Bude vollkotzen und deine Anlage rouinieren würden, wenn nicht einige vernünftige dazwischen wären."
"Ach, so wild sind diese Menschen ja wohl auch wieder nicht!"
"Sieh `mal, der Blonde da hinten, der kaum noch aus den Augen sehen kann, der ist von der Frau mit den kurzen Haaren total abgefüllt worden, nur weil er, in seinem jugendlichen Leichtsinn gesagt hat, er wäre gekommen um eine Frau zu - na du weist schon...
Da hat sie sich auf ihn gestürzt und den Eindruck vermittelt, sie wollte, aber nur um ihn total abzufüllen. Vielleicht will sie ihm später dann ihre Macht über Männer zeigen. Vielleicht ist er dann nie mehr zu einem normalen Verhältnis zu einer Frau fähig, kann ja alles möglich sein!"
"Die Frau mit den kurzen Haaren ist Beate, sie glaubt wirklich, dass sie Macht über alle Männer auszuüben im Stande ist, ich meine rein sexuell betrachtet. Sie wackelt mit ihrem Hintern, schlockert mit der Brust, und glaubt, auf diese Weise jeden Mann rumzukriegen. Sie braucht das für ihr Selbstwertsystem. Allerdings glaube ich, dass ich an ihrem extremen Verhalten nicht ganz unschuldig bin, sie hat nämlich einmal in meiner Gegenwart damit geprahlt, dass jede Frau, wenn sie wolle, jeden Mann rumzukriegen vermöge. Und ich habe ihr widersprochen und behauptet, dazu müsste erst einmal eine Erektion zustandekommen, daher könnte man Männer ja auch nicht vergewaltigen. Darufhin hat sie gesagt, dass ich Unsinn erzählen würde, weil kein Mann auch nur den geringsten Einfluss auf seine Hydraulik habe. Das habe ich dann entschieden verneint. Was glaubst du, was sie dann tat?"
"Keine Ahnung! Erzähl!"
"Sie hat zunächst `mal durch meine Hose an meinem Willi gespielt und meinte, dadurch würde er schon hart. Als sie aber bemerkte, dass sie unrecht hatte, hat sie ihn rausgeholt und versucht, ihn hochzubringen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwierig es war, gegen ihre Manipulationen anzukommen, rein willensmäßig, denn es waren auch einige Frauen im Raum, die mir ausgesprochen gut gefielen, aber Beate gehörte nicht dazu. Wenn wir gewettet hätten, wäre ich der Sieger gewesen. Aber nun versucht Beate sich zu beweisen, dass ich eine impotente Ausnahme bin."
"Und, bist du denn impotent?"
Diese Frage klang so ungemein unschuldig, dass ich nur mit einem knappen und klaren Nein antwortete, normalerweise, hätte ich gesagt, sie solle die Probe aufs Exempel machen, aber darauf habe ich verzichtet, ohne zu wissen warum.
Marina stieß mich an und deutete offen in die Richtung, in der Beate mit dem blonden Jüngling saß.
Ich folgte ihrem Finger und konnte gerade noch erkennen, dass der blonde, raketengleich auf den Balkon schoss, eine Hand vor den Mund haltend.
Manchmal verwunderten mich meine Reaktionen, besonders was Geschwindigkeit anging.
Ich schoss hinter ihm her und wollte verhindern, dass er über die Brüstung abstürzte, denn das hatte er nicht verdient.
Doch er stolperte über Gregors ausgestrecktes Bein und kotzte über Ralfs Bauch, der sich gerade von Ingrid einen blasen ließ.
Jedenfalls bestand keine Gefahr mehr, dass er abstürzte, so kehrte ich zu Marina zurück.
Santa Esmeralda war gerade zu Ende gegangen und ich legte Sade auf, die mit Smooth Operator beagann. Ich ließ das auf der Maschine befindliche Band zurückspulen und suchte das obligatorische Fetenband heraus.
Marina stand neben mir und sah mir aufmerksam bei der Handhabung des Tonbandgerätes zu.
"Das ist ja fast eine Studiobandmaschine!"
"Richtig, nur die Bandgeschwindigkeiten stimmen damit nicht überein."
Beate kam näher und schob sich zwischen uns. Sie war nur geringfügig angetrunken und noch voll und ganz Herr oder Dame ihrer Zunge.
"Stell dir vor, Klaus, der Bubi wollte mich unter den vielbesagten Tisch saufen!"
"Warum misst du dich nicht mit deinesgleichen? Der konnte sich doch wirklich nicht wehren!"
"Das musst du gerade sagen, du scheinst dich ja auch mit diesem Kind hier abgeben zu wollen, der kannst du wohl alles beibringen ohne dass sie weiß, wie es eigentlich richtig ist!"
Marina war erstaunt.
"Ach Beate, ich habe ganz vergessen, dir meine älteste Tochter vorzustellen. Marina, das ist Beate, eine alte Bekannte von Seinerzeit."
Beate drehte sich mit einem entschiedenen Schwung auf dem vielzitierten Absatz um und ging.
"Tut mir leid Marina, aber du hast dich eben so gut gehalten, dass man dich sehr jung einschätzen kann, wogegen ich eben zumindest so alt aussehe, wie ich bin, vielleicht auch älter."
"Was bildet die sich eigentlich ein? Egal! Hast du gesehen, dass sie ihrem Jüngling auf den Balkon gefolgt ist? Hast du auch gesehen, was die da auf dem Balkon gerade machen?"
"Ja, aber der Bubi hat ihnen genau dahin gekotzt, wo sie gerade besonders beschäftigt waren!"
Marina hatte sich fast verschluckt, so sehr musste sie lachen.
Irgendwie war sie an diesem Abend die einzige Person, die ich wirklich wahrnahm.

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