So wie sich dieser Kerl namens Ahlborn in seinem Sessel hinter seinem überbreiten Schreibtisch zurücklehnte, hatte ich mir immer den Archetypen des machtbesessenen größenwahnsinnigen Finanzmagnaten vorgestellt.
Das einzige was an meinem vorgefassten Bild zur Vollkommenheit noch fehlte, war die dicke Zigarre, die er nun mal nicht in seinen Fingern hielt. Er gebärdete sich, als könne er die Welt kaufen und saß mir nun andererseits gegenüber, als brauche er dringend jemanden, der ihm nicht immer nur nach der Pfeife tanzte.
„Ich hatte extra einen Sicherheitsdienst engagiert, der nur die Aufgabe haben sollte, ihr so unauffällig wie möglich zu folgen und - ohne dass sie etwas bemerkte - für ihre Sicherheit zu sorgen! Und was machen diese Stümper, sie setzen Leute auf meine Tochter an, die nichts besseres zu tun haben, als sich ihr zu offenbaren, ihr ihre Liebe zu gestehen und dergleichen!"
Seine Stimme war immer lauter geworden, er musste sich offensichtlich Luft verschaffen!
„Was ich nun von ihnen erwarte, ist genau das, was ihre großen Konkurrenten wohl nicht zustande bringen. Ich bezahle sie dafür, dass sie dafür Sorge tragen, dass ich immer, und wenn ich immer sage, meine ich auch immer, weiß, wo meine Tochter sich aufhält und was sie gerade macht!"
Er griff sich einen Telefonhörer oder genauer ein schnurloses Telefon, oder eines der zahlreichen schnurlosen Telefone, von seinem Schreibtisch und tippte nur eine einzige Nummer ein.
„Sandra! Sieh zu, dass dieser Loras alles von dir erhält, was er braucht, Geld, Kreditkarten und dergleichen! Er wird die Überwachung Melanies übernehmen, ab sofort! Der Sicherheitsdienst wird nicht mehr bezahlt, bekommt aber auch keine Kündigung!"
Indem er das schnurlose Telefon wieder auf den Tisch zurücklegte, im Grunde genommen in die Reihe der anderen Schnurlosen einreihte, sah er mich triumphierend an.
„Und eines ist ja wohl klar! Wenn sie meiner Tochter zu nahe kommen, sind sie auf der Stelle gefeuert!"
Ich äußerte mich genau so wenig zu diesem Zusammenhang, wie zu allen anderen.
Leider gibt es Situationen im Leben, in denen man sich weder seine berufliche Aufgabe, noch seine Geschäftspartner aussuchen kann.
„Wo finde ich ihre Tochter, wie sieht sie aus und was für einen Umgang pflegt sie?"
Bevor ich weitere Fragen stellen konnte ging die Tür hinter mir auf, ohne dass jemand geklopft hatte; also konnte es sich nur um eine Person handeln, die entweder diesem Geldsack sehr nahe stand, oder um seine soeben herbeorderte Sandra. Ich drehte mich nicht um, sondern orientierte mein Gehör nach hinten.
In meiner Branche ist man immer wieder darauf angewiesen, seine Umgebung nach hinten nur nach dem Gehör zu sondieren. Mein Gehör und mein Hintern auf dem ich saß, bemerkten, dass die Person, die den Raum betreten hatte, körperlich als ungefährlich einzustufen war, denn der Boden vibrierte nicht, wie er es bei einem Mann meiner Gewichtklasse getan hätte und ihre Schritte hörten sich deutlich nach High-Heels an.
Sekundenbruchteile später - der Luftzug der geöffneten Tür war noch deutlich zu verspüren - gewahrte ich nicht nur mittels meines Gehörs, sondern auch mittels meines Geruchssinnes, dass es sich um eine Frau handeln musste, deren Parfumfahne ihr vorauseilte.
Als sie in mein Blickfeld trat, musste ich feststellen, dass es sich nicht um die Empfangsdame des Magnaten handelte, sondern um eine völlig andere Dame. Auch war sie durch eine andere Tür eingetreten als ich, was ich allerdings aufgrund meines Gehörs identifiziert hatte.
Da ich schon fast alles erlebt hatte und grundsätzlich der Meinung war, mich könne nichts mehr erschüttern, gelang es mir auch tatsächlich mit keiner Wimper zu zucken, obwohl es mir offen gestanden äußerst schwer gefallen ist.
Ich muss auch gleich eingestehen, dass mir das Auftreten dieser Sandra ambivalente Emotionen in einem so gewaltigen Ausmaß verschaffte, dass ich mir nicht mehr sicher war, diesen Geldmenschen nur unsympathisch finden zu müssen oder ob ich ihm nicht doch einige positive Aspekte abgewinnen konnte. Wenn ein Kerl über so viel Geld verfügte, wie dieser, konnte er sich offensichtlich tatsächlich alles leisten, ob ich das nun gut fand oder nicht, diese Sandra war wirklich eine äußerst reizvolle Erscheinung.
Außer einer weißen Schürze und schwarzen Strapsen trug sie nur noch die dazu passenden Strümpfe und ebenfalls schwarze High-Heels.
Es gelang mir, sie nicht anders anzusehen, als ich sie angesehen hätte, wenn sie eine vollständig angezogene graue Maus gewesen wäre, was man nun wirklich nicht über sie behaupten konnte.
Sie hätte so manchem Magazin entsprungen sein können und als sie redete wurde mir sofort klar, dass dieser Geldgeier für diese Frau ein Vermögen bezahlen musste, denn sie schien wirklich auch noch nebenbei arbeiten zu können. Ich hoffte, mich so normal wie nur irgendmöglich zu verhalten, blickte weder beschämt zur Seite, mich noch im Raum um, nach der versteckten Camera suchend.
Mit einem kurzen Kopfnicken hatte sie mich begrüßt, was ich genau so kurz erwiderte, des Weiteren schenkte sie mir genau so viel oder so wenig Aufmerksamkeit, wie es wohl dem allgemein üblichen Standard entsprach.
Sie hatte relativ große wohlgeformte Brüste. Ihr Hintern war prall, aber nicht zu dick und ebenmäßig rund geformt. Lange schwarze Haare reichten ihr bis weit über die Schultern und mussten gefärbt sein, denn ihre Augenfarbe war hell.
Sie legte meinem Auftraggeber einige Unterlagen auf den Tisch, die er nur flüchtig beachtete und an zwei Stellen unterzeichnete.
Wortlos packte sie wieder ihre Sachen zusammen und verließ den Raum, indem sie mir noch einmal kurz zunickte.
Als die Tür hinter ihr verschlossen war, hörte ich Ahlborn vernehmlich lachen.
„Eines muss ich ja sagen, so wie sie hat sich in dieser Situation noch keiner verhalten! Es hat für mich so gewirkt, als wenn sie Sandras Aufzug gar nicht bemerkt hätten, als wären sie blind oder als hätten sie kein Interesse an Frauen! Andererseits hätte aber auch jeder homosexuelle Zeitgenosse anders reagiert, als sie!"
„Ich habe mir schon vor Jahren zur Angewohnheit gemacht, zu jeder Zeit auf alles vorbereitet zu sein, Herr Ahlborn. In meinem Gewerbe hat das nur Vorteile, denn wenn man sich von Kleinigkeiten schon überraschen lässt, was kann man dann noch ausrichten, wenn es einem wirklich an den Kragen gehen sollte?"
Er grinste, als hätte er sich bereits von dem, was ich gesagt hatte überzeugt und ich zog nun aus seinem Grinsen die Schlussfolgerung, dass er hinter einigen Ereignissen der letzten Tage stecken musste, die mich ganz schön in Atem gehalten hatten, was mich zwangsläufig zu dem Entschluss bewog, bei ihm meine Preise zu erhöhen.
Ich erwiderte sein Grinsen in dem Bewusstsein, Menschen seiner Couleur nicht als Freunde haben zu müssen – und zu wollen.
Das einzige, was ihn kurzfristig sympathisch erscheinen ließ, war nichts als die Tatsache, dass er sich mir gegenüber als voyeuristischer Zeitgenosse offenbart hatte, der auch offen zeigte, dass er es sich leisten konnte...
„Sandra wird ihnen alle weiteren Informationen geben, von ihr erhalten sie auch alles, was sie sonst noch so brauchen!"
Trotz der Möglichkeit, seine letzte Bemerkung dreideutig zu verstehen, tat ich es nicht, sondern stand auf, da er unser Gespräch für beendet hielt.
„Gut, ich werde sie alle vierundzwanzig Stunden informieren!"
Damit drehte ich mich um und ging auf die Tür zu, die ich mittels Gehör als die Tür identifiziert hatte, durch die Sandra eingetreten war. Weil ich schon fast alles gesehen hatte, was ihren wohlgeformten Körper betraf, verzichtete ich auf ein Klopfsignal und drückte direkt die Klinke, um die Tür zu öffnen; immerhin konnte ich sicher sein, dass Ahlborn mit Sicherheit nie klopfen würde, nicht bei dieser Tür und wahrscheinlich auch bei keiner anderen in diesem Gebäude.
Wenn ich hinter dieser Tür etwas anderes, als ein normal ausgestattetes Büro erwartet hatte, wurde ich enttäuscht. Sandra arbeitete in einem Büro, wie ich schon einige in diesem Gebäude gesehen hatte. Sie hatte sich nicht umgezogen, saß hinter einem Schreibtisch, lässig die Beine übereinander geschlagen und bedeutete mir mit einer knappen Handbewegung, ich solle mich setzen.
Auf dem Stuhl ihr gegenüber sitzend, konnte ich ihre langen Beine nicht mehr sehen, aber ihre beiden Brüste, die links und rechts von der Schürze ins Freie ragten und deren Brustwarzen.
„Es tut mir leid, wenn ich es zwischendurch nicht vermeiden kann, auf ihre Brüste zu starren, jedoch muss ich ihnen wirklich sagen, dass dieser Anblick es Wert ist!"
Sie hob indigniert eine Augenbraue und bedeutete mir damit, dass sie wohl nicht gedachte, mit mir über dieses Thema mit mir reden zu wollen.
„Ich habe ihnen hier alles bereitgelegt, Kreditkarten, Vollmachten, was die Gebäude des Konzerns betrifft und einige Scheine Bargeld! Ein Handy plus Ladestation usw., um jederzeit in der Lage zu sein, uns zu informieren und eine kurze Informationsmappe mit Bildern und einer Biographie seiner Tochter. Wenn sie uns anrufen, werden sie in der Regel mich am Telefon haben oder Herrn Ahlborn. Falls sich jemand anderes melden sollte, was eigentlich nicht vorkommen kann, teilen sie ihm nichts mit, sondern fragen sie immer nur nach mir! Klar?"
Ich hob meinen Blick und sah ihr in die Augen. Sie hatte tatsächlich die drei Buchstaben usw. einzeln ausgesprochen, mit anderen Worten die Abkürzung kultiviert.
„Klar!"
Mein Blick rutschte unwillkürlich wieder eine Etage tiefer, was ich nicht zu vermeiden vermochte.
„Ich werde mich regelmäßig melden und an einem ständigen Bericht arbeiten, den ich ihnen regelmäßig zufaxen kann, falls gewünscht!"
Sie schüttelte entschieden den Kopf.
„Keine schriftlichen Aufzeichnungen! So wie sie jetzt diesen Auftrag erhalten haben, haben wir den Vorgang auch schon wieder vergessen, sie werden bezahlt, das ist auch alles, was sie dafür zu leisten haben, geht niemanden etwas an!"
„Und die Biographie vernichtet sich dann von selbst, wenn ich sie gelesen habe!?"
Sie sah mich entschieden an.
„Nein, die Biographie bleibt hier, sie lesen sie jetzt und hier in meiner Anwesenheit! Die Biographie wird dieses Zimmer nicht verlassen!"
Ich nickte wortlos, war mir doch auf diese Weise sicher, den sich mir bietenden Anblick noch länger genießen zu können. Wegen des geringen Alters von Melanie Ahlborn konnte ich allerdings ziemlich schnell vorankommen, denn was sollte ein Mensch schon großartig erlebt haben, wenn er gerade mal dreiundzwanzig Jahre alt war.
Diese Sandra verließ den Raum zwar nicht, während ich las, doch konnte man auch nicht ewig auf die Brüste dieser kalten unnahbaren Frau starren, die mit Sicherheit diesem Ahlborn nicht in der Weise zu Willen war, wie ich es in seiner Situation bevorzugt hätte, sondern sehr wahrscheinlich als Domina. Da es mir bei diesem Gedanken kalt den Rücken rauf und runter - ihr wisst schon, hatte ich keine weiteren Schwierigkeiten mehr, mich von diesem Anblick loszureißen, um mich voll auf die Lektüre der Biographie zu konzentrieren.
Die wichtigsten Biographiepunkte prägte ich mir ein und stellte zum Schluss noch die Frage, wo ich Melanie Ahlborn finden würde, wenn ich ab sofort ihre Observation übernehmen sollte.
„Amsterdam!"
Indem sie mir dermaßen einsilbig antwortete, überreichte sie mir einen winzigen Zettel mit einer handschriftlich notierten Anschrift, die hinter einem holländischen Zungenbrecher den Begriff Gracht erkennen ließ.
Sie scheint da eine WG zu besuchen und verlässt das Haus nur selten, zumindest seit gut einer Woche.
Ich verkniff mir eine diesbezügliche Bemerkung, nahm alles an mich, was für mich vorgesehen war und stand auf. Eine leichte, polemisch gemeinte, Verbeugung andeutend verabschiedete ich mich von dieser bemerkenswerten Sekretärin und verließ ihr Büro durch die Tür, die sie mir wies.
Ich verließ das Gebäude zielstrebig und fuhr von dem nahe gelegen Parkplatz aus ohne einen Umweg zu machen nach Hause.
Nach Erteilung dieses seltsamen Auftrages musste ich erst einmal mit Carola reden, ihr alle Fakten unterbreiten und dann zusehen, dass ich so schnell wie möglich nach Amsterdam kam und das möglichst ohne Auto, wegen der Parksituation und möglichst mit Auto, denn man wusste ja nicht, was dieser Melanie noch alles einfallen würde. Was ich mir nicht leisten konnte, war Ahlborn oder seiner Sandra zu sagen, ich hätte ihre Spur verloren.
Carola verdrehte die Augen, als ich ihr die Episode in Ahlborns Büroräumen erzählte.
„Ich weiß nicht, ob du dich auf einen solchen Auftrag einlassen solltest, ich bin mir sicher, dass du mehr Ärger damit haben wirst, als wir uns jetzt vorstellen können!"
„Das glaube ich auch. Nur dieser Auftrag würde unsere Finanzmisere für mindestens zwei Jahre beheben, wenn wir uns mit unseren Ausgaben etwas zurückhalten würden!"
„Da hast du wohl leider recht! Wenn du meine Hilfe entsprechend einplanen kannst und ich dir alle erreichbaren Informationen beschaffe, sollte es uns auch gelingen, die Knackpunkte rechtzeitig zu bemerken."
Sie drehte sich um und hämmerte rasend schnell auf der Tastatur ihres Computers herum, um die Adresse in Amsterdam abzuchecken, die ich von Ahlborns Peitschenschwingerin erhalten hatte.
Auf dem Bildschirm erschien kurze Zeit später ein Stadtplan.
„Wenn ich mich nicht sehr irre, handelt es sich um ein Haus in der Nähe der halbseidenen Gegend, es gehört einem deutschen namens Ahlborn!"
Indem sie den Namen nannte, hatte sie sich umgedreht und sah mich bezeichnend an.
Ich dachte nach.
„Hattest du einen stehen, als du mit dieser Sandra..."
„Fast! Ich konnte ihn so gerade unter Kontrolle halten!"


*


Ich hatte mich doch dazu durchgerungen mit dem Wagen nach Amsterdam zu fahren, denn ich wollte ganz einfach erstens mobil sein und zweitens die Möglichkeit haben, mich regelmäßig mit allem auszurüsten, was sich als notwendig erweisen konnte.
Dank der guten finanziellen Ausstattung konnte ich mein Fahrzeug in einer Garage unterbringen und brauchte mir über die weitere Verfügbarkeit keine Gedanken zu machen.
Die von Sandra erhaltene Adresse befand sich etwa einen Steinwurf vom Damrak entfernt.
Ich buchte ein Zimmer in einer ziemlich billigen Absteige. Die Stufen im Treppenhaus hatten einen abwärts gerichteten Neigungswinkel, einen hollandtypischen Steigwinkel und eine kurze Trittfläche, wie sie sicher nie in einem deutschen Haus genehmigt werden würden. Dieses Zimmer verfügte über eine Art Holzkiste auf die man eine Harte Matratze gelegt hatte, in der Hoffnung diese Konstruktion würde von jedem Gast als Bett akzeptiert.
Kaum hatte ich mich in diesem Hotelzimmer umgesehen, verließ ich auch schon wieder dieses Etablissement um mir das Haus Ahlborns einmal aus der Nähe anzusehen.
Um zu der angegebenen Anschrift zu gelangen brauchte man nur das sogenannte halbseidene Viertel zwei Grachten weit zu durchqueren.
Etwa vier Häuser von meinem Hotel entfernt, gewahrte ich ein leichtes Klopfen an einem Fenster rechts von mir.
Hinter einer Gardine stand eine dunkelhaarige Frau ganz in Leder gekleidet uns lächelte mich an. Mit einem schnellen oft praktizierten Griff hatte sie einen Reißverschluss an ihrer Lederhose hinuntergezogen und griff sofort mit beiden Händen nach zwei Ringen, die sie durch die äußeren Schamlippen gezogen hatte, um mir ihren Spalt zu präsentieren und mich aufmunternd anzusehen. Ich lächelte zurück und machte die Geste, die in den Kreisen dieser Frau für den Blow-Job gebraucht wurde. Sie schüttelte immer noch lächelnd den Kopf und machte eine Handbewegung, die mich an eine geschwungene Peitsche erinnerte. Nun schüttelte ich entschieden den Kopf, deutete eine leichte Verneigung an und ging weiter.
Rund um eine kleine Kirche waren in fast allen Läden die Gardinen innerhalb der Schaufenster zugezogen und kaum jemand verirrte sich in diese Gegend, zumindest nicht zu dieser Zeit. Es war später Nachmittag und die Dämmerung würde noch gut eine halbe Stunde auf sich warten lassen. In einigen der Schaufenster wurden schon die Gardinen aufgezogen, zumindest flammten rote Neonröhren auf.
Die Anschrift von Ahlborns Haus war schon zuvor als ein Haus direkt an einer Gracht erkennbar gewesen, doch als ich tatsächlich direkt gegenüber an dieser Gracht ein kleines Straßencafé entdeckte, wusste ich genau, wo ich die nächsten Tage wahrscheinlich öfter anzutreffen sein würde.
Ich setzte mich an einen Tisch, von dem aus ich das Gebäude im Blickfeld hatte, nahm mein mitgebrachtes Taschenbuch zur Hand und las, während ich jede Bewegung bei diesem Haus registrierte.
Es hätte keinen Sinn gehabt, Tag und Nacht mit der Beobachtung dieses Gebäudes zu verbringen, daher ging ich gemütlich zurück zum Hotel, um erst einmal gründlichst zu schlafen. Ausgeschlafene Agenten sind nämlich kein Zufallsprodukt.
Die Schaufenster rund im die kleine Kirche waren nun fast alle hell erleuchtet und zeigten junge Damen in der Auslage, von denen eine schöner als die andere war. Fast alle waren in mehr oder weniger knappe Bikinis gehüllt und ich suchte vergeblich nach einer, die ihre Brüste oder die Schamhaare entblößt hatte.
So wie ausgeschlafene Agenten kein Zufallsprodukt sind, sind auch geile Agenten meistens durch äußere Reize verursacht.
Eine der Türen neben einem der Schaufenster stand offen und ich konnte mithören, dass der junge Engländer nichts anderes von der Dame zu erwarten hatte, als einen Hand-Job, was er gar nicht für gut hielt. Einen Hand-Job, oder nichts, bot die Dame, indem sie reizend lächelnd die Tür vor der Nase des verdutzten Engländers schloss. Ich ging weiter, an dieser Kirche vorbei, um die herum die vielen Schaufenster angeordnet waren, die Schaufenster, hinter denen die armen Tanten lebten, die so wenig Geld hatten, dass sie sich noch nicht einmal etwas zum Anziehen kaufen konnten.

Eine dunkelhaarige Schönheit erregte meine Aufmerksamkeit.

Ich blieb vor ihrem Schaufenster stehen und dachte über einen Hand-Job nach, natürlich auf Spesenkosten.

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